Das wichtigste und erste Muster von menschlichen Zusammenkünften ist die Aufmerksamkeit. Das, was in der Aufmerksamkeit steht, wird beachtet. Das, was nicht in der Aufmerksamkeit liegt, dem wird keine Aufmerksamkeit geschenkt. Nun ist der G 20 - Gipfel vorüber und wo ist die. Aufmerksamkeit? Sie ist bei den Chaoten, die mit gewaltsamen Aktionen sie Aufmerksamkeit auf sich zogen. Kaum jemand interessiert sich für die Beschlüsse der Staatsoberhäupter, obwohl die mit einem Aufwand von 130 Millionen Euro und Delegationen von bis zu 1000 Mitgliedern bei der chinesischen, eine großes Event veranstaltet hatten. Selbst Frau Macron aus Frankreich oder die junge Trudeau-Familie mit dem kleinen Jungen aus Kanada konnten dies nicht retten.
Was passiert hier? Offensichtlich bringt Gewalt Aufmerksamkeit. Und das ist beim schwarzen Block wohl sehr bekannt. Es ist tatsächlich ein Wunder, dass niemand zu Tode kam. Gewalt ist das, wo Leute hinschauen. Als die Chaoten an einem Morgen durch Hamburger Viertel zogen und die Autos der Anwohner ansteckten, war die Gewalt auch beim kleinen Mann angekommen. Nach diesen Erfahrungen wird es wohl keinen solchen Gipfel mehr in einer Großstadt geben.
Schade, dass dadurch die wichtigen Botschaften der friedlichen Protestler nicht mehr gesehen werden, nämlich dass beim Gipfel Leute sitzen, die die Gewalt in ihren Ländern verkörpern oder dass G 20 auch etwas damit zu tun hat, dass jeden Tag eine bestimmte Zahl von Afrikanern im Mittelmeer ertrinkt, weil ihnen keiner hilft. Und wir da alle wegschauen.
Literatur zu Aufmerksamkeitsssteuerung:
Mohr, G. (2015): Systemische Wirtschaftsanalyse, Bergisch-Gladbach: EHP.