Nicht nur Firmen erfahren ein Downsizing, eine Verkleinerung ihres wirtschaftlichen Ausmaßes. Es kann auch Kontinente (be)treffen. Jahrhundertelang war Europa der Nabel der Welt, einzelne Mächte wechselten sich dabei in ihrer Führung ab, Griechenland, Italien, Spanien, England, Frankreich. Allerdings war dies auch mit entsprechenden verheerenden Kriegen verbunden.
Nach dem zweiten Weltkrieg hatte (West- und Nord-)Europa, obwohl Frontregion gegenüber dem Ostblock weiter die relativ besten ökonomischen Bedingungen für die meisten seiner Menschen. Dies versuchte man dann auf Südeuropa und nach dem Zusammenbruch des Ostblocks auch auf die osteuropäischen Länder zu übertragen. Deutschland ist dabei sogar ein internes Beispiel für die Übertragung auf einen Teil des ehemaligen Ostblocks.
Resultat des Ganzen sind gigantische Staatsschulden, da der Wohlstand nicht aus produktiven Kapazitäten, sondern aus Krediten finanziert wurde. Gleichzeitig haben sich in vielen anderen Teilen der Welt – sogar mit ganz anderen gesellschaftlichen Ansätzen – prosperierende Wirtschaften entwickelt. Von der Produktionskapazität kann man dort fast alles, was man auch in Europa kann. Die gerade in Deutschland zusammenbrechende und in China wachsende Solarindustrie ist ein Beispiel.
Allerdings ist in den Schwellenländern immer noch ein deutlich niedrigeres Wohlstandsniveau festzustellen. Wenn man sich in China, Indien oder Brasilien in Familien noch über den ersten Kühlschrank freut, sind die Ansprüche in Europa ganz anders. Das Einkommensniveau zwischen den westlichen Ländern und den Schwellenländern ist deutlich unterschiedlich.
Leider – für Europa – entsteht auf Märkten wie dem Weltmarkt eine Art Gleichgewichtspreis, auch etwa der Entlohnung der Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital). Der sprichwörtliche Sack Reis, der in China umfällt, ist heute in Europa sehr relevant. Dies bedeutet für Europa ein notwendiges Sinken des Einkommensniveaus. Gerhard Schröder hatte dies mit seiner Agenda 2010 schon erkannt und über eine Reihe von Maßnahmen (Hartz IV, Rente mit 67,….) das Lohnniveau relativ senken können, was ein wesentlicher Faktor für Deutschlands bisher noch relativ günstige Position im europäischen Vergleich darstellt.
Aber Zeitarbeit wie auch andere Phänomene wie die Generation Praktikum sind nur Downsizing-Maßnahmen, die dort ansetzen, wo es unmerklich erscheint. In einer Firma wurde eine Abteilung restrukturiert. Von vorher 18 Stellen blieben 12. Als ich nach einem halben Jahr einmal durch die Abteilung ging, waren wieder 18 Köpfe da, 6 waren Praktikanten, zum Teil hochqualifizierte Studienabsolventen mit geringer Bezahlung. Ihr Einkommen bezogen sie durch interne Subventionierung innerhalb ihre Familiensystems seitens ihre Eltern und besonders sogar Großeltern, die gute Renten hatten. Dass damit auch das Sozialversicherungssystem indirekt die Firmen subventioniert, ist auch interessant.
Andere europäische Länder waren eher dabei, sich an den west- und
nordeuropäischen Schnitt nach oben anzugleichen. Dies musste aber fast
ausschließlich durch öffentliche Verschuldung finanziert werden. Die Verschuldungsspirale ist mittlerweile an einem kritischen Punkt. Man traut dem Gesamtsystem das Zurückzahlen nicht mehr zu. Europa wird also zumindest den durch Verschuldung finanzierten Wohlstand reduzieren müssen. Die Hoffnung, die Verschuldung durch zukünftiges Wachstum ausgleichen und dann ablösen zu können, erscheint zunehmend unrealistisch. Und dieses Vertrauen, eine psychologische Größe, hat sich verändert. Es gilt nun faire Formen des Downsizings zu finden. In der Verhaltensökonomie ist einer der am besten nachgewiesenen Faktoren, der
Besitztumseffekt. Was man einmal besitzt, will man nicht wieder hergeben. Genau
hier wird aber die Veränderung stattfinden müssen. Die große globale Veränderung macht dies notwendig.
Nach dem zweiten Weltkrieg hatte (West- und Nord-)Europa, obwohl Frontregion gegenüber dem Ostblock weiter die relativ besten ökonomischen Bedingungen für die meisten seiner Menschen. Dies versuchte man dann auf Südeuropa und nach dem Zusammenbruch des Ostblocks auch auf die osteuropäischen Länder zu übertragen. Deutschland ist dabei sogar ein internes Beispiel für die Übertragung auf einen Teil des ehemaligen Ostblocks.
Resultat des Ganzen sind gigantische Staatsschulden, da der Wohlstand nicht aus produktiven Kapazitäten, sondern aus Krediten finanziert wurde. Gleichzeitig haben sich in vielen anderen Teilen der Welt – sogar mit ganz anderen gesellschaftlichen Ansätzen – prosperierende Wirtschaften entwickelt. Von der Produktionskapazität kann man dort fast alles, was man auch in Europa kann. Die gerade in Deutschland zusammenbrechende und in China wachsende Solarindustrie ist ein Beispiel.
Allerdings ist in den Schwellenländern immer noch ein deutlich niedrigeres Wohlstandsniveau festzustellen. Wenn man sich in China, Indien oder Brasilien in Familien noch über den ersten Kühlschrank freut, sind die Ansprüche in Europa ganz anders. Das Einkommensniveau zwischen den westlichen Ländern und den Schwellenländern ist deutlich unterschiedlich.
Leider – für Europa – entsteht auf Märkten wie dem Weltmarkt eine Art Gleichgewichtspreis, auch etwa der Entlohnung der Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital). Der sprichwörtliche Sack Reis, der in China umfällt, ist heute in Europa sehr relevant. Dies bedeutet für Europa ein notwendiges Sinken des Einkommensniveaus. Gerhard Schröder hatte dies mit seiner Agenda 2010 schon erkannt und über eine Reihe von Maßnahmen (Hartz IV, Rente mit 67,….) das Lohnniveau relativ senken können, was ein wesentlicher Faktor für Deutschlands bisher noch relativ günstige Position im europäischen Vergleich darstellt.
Aber Zeitarbeit wie auch andere Phänomene wie die Generation Praktikum sind nur Downsizing-Maßnahmen, die dort ansetzen, wo es unmerklich erscheint. In einer Firma wurde eine Abteilung restrukturiert. Von vorher 18 Stellen blieben 12. Als ich nach einem halben Jahr einmal durch die Abteilung ging, waren wieder 18 Köpfe da, 6 waren Praktikanten, zum Teil hochqualifizierte Studienabsolventen mit geringer Bezahlung. Ihr Einkommen bezogen sie durch interne Subventionierung innerhalb ihre Familiensystems seitens ihre Eltern und besonders sogar Großeltern, die gute Renten hatten. Dass damit auch das Sozialversicherungssystem indirekt die Firmen subventioniert, ist auch interessant.
Andere europäische Länder waren eher dabei, sich an den west- und
nordeuropäischen Schnitt nach oben anzugleichen. Dies musste aber fast
ausschließlich durch öffentliche Verschuldung finanziert werden. Die Verschuldungsspirale ist mittlerweile an einem kritischen Punkt. Man traut dem Gesamtsystem das Zurückzahlen nicht mehr zu. Europa wird also zumindest den durch Verschuldung finanzierten Wohlstand reduzieren müssen. Die Hoffnung, die Verschuldung durch zukünftiges Wachstum ausgleichen und dann ablösen zu können, erscheint zunehmend unrealistisch. Und dieses Vertrauen, eine psychologische Größe, hat sich verändert. Es gilt nun faire Formen des Downsizings zu finden. In der Verhaltensökonomie ist einer der am besten nachgewiesenen Faktoren, der
Besitztumseffekt. Was man einmal besitzt, will man nicht wieder hergeben. Genau
hier wird aber die Veränderung stattfinden müssen. Die große globale Veränderung macht dies notwendig.