Das Gottlieb-Duttweiler-Institut (GDI) aus der Schweiz hat für 2013 wieder seine Liste der international einflussreichsten Denker veröffentlicht. Gradmesser dafür waren die Erwähnungen in Wikipedia und in häufig gelesenen Blogs.
An erster Stelle steht dabei Al Gore, der mit seinen Projekten zur Umwelt am meisten erwähnt wird. Sein 2006 veröffentlichter Film „An Invconvenient Truth“ popularisierte den Kampf gegen den Klimawandel und auch die beiden von ihm geprägten Begriffe „Information Superhighway“ und „Global Marshall Plan“ waren keine bahnbrechend neuen Erkenntnisse. An zweiter Stelle folgt überraschenderweise Jürgen Habermas, der im Schnittfeld von Philosophie und Soziologie wirkt. Sein durchaus schon betagtes Thema „Strukturwandel der Öffentlichkeit“, in dem über die Möglichkeiten der öffentlichen Debatte und Voraussetzungen für ihr Gelingen nachgedacht wird, scheint immer noch Viele zu bewegen.
An dritter Stelle folgt der australische Philosoph Peter Singer, der mit seinen Thesen zu Ethik sowohl zu Tierrechten als auch zum menschlichen Leben gerade in Deutschland sehr kontrovers aufgenommen wurde. Den vierten Platz belegt der slowenische Philosoph und Psychoanalytiker Slavoj Zizek, der mit seiner provozierenden Kritik an den Ideologien im kapitalistischen System und wahrscheinlich auch mit seinem Stil sehr viele Leute zum Weiterdenken und damit zum Zitieren bringt. Auf Platz sechs steht Elon Musk, der zwar Unternehmer (Gründer und Chef der Autofirma Tesla) ist, aber wegen seiner Pionierideen beispielsweise zur Elektromobilität vom GDI als Denker geführt wird.
Insgesamt sind unter den 100 Top-Denkern 43 US-Amerikaner. Die Amerikaner beherrschen also neben den modernen Technologiemärkten auch das einflussreiche Denken. Wichtig war sicher auch, dass die englischsprachigen Veröffentlichungen hier untersucht wurden. Dies führte dazu, dass die vier in der Vorschlagsliste befindlichen Chinesen letztlich nicht unter die Top 100 kamen.
In der Studie waren vom Prinzip her aktive Politiker und Unternehmer ausgeschlossen. Allerdings waren dabei Ausnahmen zulässig, wenn der denkerische Input der Person groß war im Vergleich zu seiner anderen Rolle. So kamen Gore und Musk in die Liste.
Auch wurden beispielsweise für Afrika Ausnahmen zugelassen, weil dort die intellektuelle Schicht oft so klein ist, dass namhafte Denker oder Denkerinnen hier sofort auch politische Ämter haben wie etwa die frühere Weltbankökonomin und jetzige nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala. Für Südamerika zeigte sich, dass die Denker hier eher Schriftsteller sind, wie Gabriel Garcia Marquez oder Mario Vargas Llosa.
Männer sind in der Liste des GDI vorherrschend. Nur 16 Prozent unter den Top 100 und nur 2 unter den Top 20 sind Frauen und damit unterrepräsentiert. Außerdem sind Philosophen stark, Naturwissenschaftler gering vertreten, nur vier Physiker und vier Biologen sind unter den Top 100.
Am Beispiel von Al Gore zeigt sich auch, dass die Gedanken nicht unbedingt originell im Sinne von allein von dieser Person entwickelt sein müssen, sondern dass es auch ein Thema der Vermarktung ist. Die Marketingmaschine von Al Gore ist dabei sicher nicht zu unterschätzen. Beim Zweitplatzierten, Jürgen Habermas, steht wahrscheinlich ein vergleichsweise geringer Apparat dahinter.
Wer heute mit seiner Idee die Welt verändern will, muss immer noch ein Buch schreiben, obwohl auch andere Wege an Bedeutung zunehmen.
An erster Stelle steht dabei Al Gore, der mit seinen Projekten zur Umwelt am meisten erwähnt wird. Sein 2006 veröffentlichter Film „An Invconvenient Truth“ popularisierte den Kampf gegen den Klimawandel und auch die beiden von ihm geprägten Begriffe „Information Superhighway“ und „Global Marshall Plan“ waren keine bahnbrechend neuen Erkenntnisse. An zweiter Stelle folgt überraschenderweise Jürgen Habermas, der im Schnittfeld von Philosophie und Soziologie wirkt. Sein durchaus schon betagtes Thema „Strukturwandel der Öffentlichkeit“, in dem über die Möglichkeiten der öffentlichen Debatte und Voraussetzungen für ihr Gelingen nachgedacht wird, scheint immer noch Viele zu bewegen.
An dritter Stelle folgt der australische Philosoph Peter Singer, der mit seinen Thesen zu Ethik sowohl zu Tierrechten als auch zum menschlichen Leben gerade in Deutschland sehr kontrovers aufgenommen wurde. Den vierten Platz belegt der slowenische Philosoph und Psychoanalytiker Slavoj Zizek, der mit seiner provozierenden Kritik an den Ideologien im kapitalistischen System und wahrscheinlich auch mit seinem Stil sehr viele Leute zum Weiterdenken und damit zum Zitieren bringt. Auf Platz sechs steht Elon Musk, der zwar Unternehmer (Gründer und Chef der Autofirma Tesla) ist, aber wegen seiner Pionierideen beispielsweise zur Elektromobilität vom GDI als Denker geführt wird.
Insgesamt sind unter den 100 Top-Denkern 43 US-Amerikaner. Die Amerikaner beherrschen also neben den modernen Technologiemärkten auch das einflussreiche Denken. Wichtig war sicher auch, dass die englischsprachigen Veröffentlichungen hier untersucht wurden. Dies führte dazu, dass die vier in der Vorschlagsliste befindlichen Chinesen letztlich nicht unter die Top 100 kamen.
In der Studie waren vom Prinzip her aktive Politiker und Unternehmer ausgeschlossen. Allerdings waren dabei Ausnahmen zulässig, wenn der denkerische Input der Person groß war im Vergleich zu seiner anderen Rolle. So kamen Gore und Musk in die Liste.
Auch wurden beispielsweise für Afrika Ausnahmen zugelassen, weil dort die intellektuelle Schicht oft so klein ist, dass namhafte Denker oder Denkerinnen hier sofort auch politische Ämter haben wie etwa die frühere Weltbankökonomin und jetzige nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala. Für Südamerika zeigte sich, dass die Denker hier eher Schriftsteller sind, wie Gabriel Garcia Marquez oder Mario Vargas Llosa.
Männer sind in der Liste des GDI vorherrschend. Nur 16 Prozent unter den Top 100 und nur 2 unter den Top 20 sind Frauen und damit unterrepräsentiert. Außerdem sind Philosophen stark, Naturwissenschaftler gering vertreten, nur vier Physiker und vier Biologen sind unter den Top 100.
Am Beispiel von Al Gore zeigt sich auch, dass die Gedanken nicht unbedingt originell im Sinne von allein von dieser Person entwickelt sein müssen, sondern dass es auch ein Thema der Vermarktung ist. Die Marketingmaschine von Al Gore ist dabei sicher nicht zu unterschätzen. Beim Zweitplatzierten, Jürgen Habermas, steht wahrscheinlich ein vergleichsweise geringer Apparat dahinter.
Wer heute mit seiner Idee die Welt verändern will, muss immer noch ein Buch schreiben, obwohl auch andere Wege an Bedeutung zunehmen.