Gewinnmaximierung
Kürzlich las ich einen Artikel in einer Psychotherapiezeitschrift einen ökonomiekritischen Artikel. Als Volkswirt und Psychologe interessierte mich das. Es ging interessanterweise um Wirtschaft und wie die Gewinnmaximierung alles bestimme. Da hatte sich ein Psychotherapeut, der auch gleichzeitig Theologe war, seinen Frust von der Seele geschrieben. Es war wie so oft etwas klischeehaft, wie Ökonomie dargestellt wurde. Erich Gutenbergs Vorstellungen zur Betriebswirtschaft der 1950er und 1960er Jahre ("wenn jeder nach Gewinn strebt, ist es für alle gut") zugrunde zu legen, ist etwas einfach.
Denn was passiert denn in der Praxis wenn ein Unternehmer seinen Gewinn maximieren will. Er überlegt sich, welcher Preis für seine Leistung zu erzielen ist, so dass er sein Produkt überhaupt absetzen kann. Er schaut, was am Markt möglich ist. Die von Adam Smith beschriebene "unsichtbare Hand" der Marktregulierung hat konkrete Akteure, die ihre Augen und Ohren einsetzen. Das tut auch Apple, das wohl im Moment erfolgreichste Unternehmen der Welt, genauso wie der Backshop an der Ecke. Apple weiss, dass es einen gewissen Markenbonus hat. Deshalb kann es etwas teurer anbieten als andere, aber auch nicht sehr viel teurer. In den meisten Branchen gibt es tatsächlich marktwirtschaftliche Strukturen, die eine völlig unangemessene Preisbildung wie etwa in einem Monopol verhindern.
Dass Apple dann seine Gewinne in den Ländern versteuert, in denen es wenig Steuern zahlen muss, ist das dem Unternehmen vorzuwerfen oder den Staaten, die die Unternehmen damit intensiv locken und bei dem Unternehmen antichambrieren, um den Standort zu bekommen. Der Kapitalismus ist komplizierter als oft dargestellt.
Das ökonomische Prinzip selbst (Mit möglichst geringem Aufwand einen bestimmten Ertrag erzielen oder mit gegebenem Aufwand möglichst viel herzustellen) ist der Umweltschonung durchaus zuträglich. Es spricht lediglich gegen Verschwendung und das haben unsere Welt und Umwelt heute bitter nötig. Selbst die - so konstatiert heute sogar Sarah Wagenknecht - aus Gründen mangelnder unternehmerischer Freiheit gescheiterte sozialistische Planwirtschaft war vom ökonomischen Prinzip bestimmt.
Wesentlich ist allerdings, dass die Kosten von Vorgehen transparent werden und nicht auf irgendjemand anderes, die Umwelt oder spätere Generationen verschoben werden (sog. externe Kosten). Leider ist diese Gepflogenheit sehr üblich, auch bei öffentlichen Projekten.
Profit is the cost if living, so sagte es der Managementexperte Peter Drucker. Gewinn ist nicht das Ziel, sondern ein Mittel, um Investitionen tätigen zu können.
Aus der so genannten Gewinnmaximierung wird oft eine Art Teufel gemacht wird, der per se böse ist. Wenn man eine solche Instanz schafft, dann hat man einen festen Ankerpunkt, den man bekämpfen kann, egal um wieviel differenzierter und systemischer die Wirklichkeit ist. Also ich plädiere für einen etwas differenzierteren Blick auf Wirtschaft. Weiterentwicklungen der Ökonomie sind durchaus denkbar, etwa in Form von gemeinwohlökonomischen Ansätzen und Grundeinkommen. Näheres in „Systemische Wirtschaftsanalyse“ (Mohr,G., 2015).
Kürzlich las ich einen Artikel in einer Psychotherapiezeitschrift einen ökonomiekritischen Artikel. Als Volkswirt und Psychologe interessierte mich das. Es ging interessanterweise um Wirtschaft und wie die Gewinnmaximierung alles bestimme. Da hatte sich ein Psychotherapeut, der auch gleichzeitig Theologe war, seinen Frust von der Seele geschrieben. Es war wie so oft etwas klischeehaft, wie Ökonomie dargestellt wurde. Erich Gutenbergs Vorstellungen zur Betriebswirtschaft der 1950er und 1960er Jahre ("wenn jeder nach Gewinn strebt, ist es für alle gut") zugrunde zu legen, ist etwas einfach.
Denn was passiert denn in der Praxis wenn ein Unternehmer seinen Gewinn maximieren will. Er überlegt sich, welcher Preis für seine Leistung zu erzielen ist, so dass er sein Produkt überhaupt absetzen kann. Er schaut, was am Markt möglich ist. Die von Adam Smith beschriebene "unsichtbare Hand" der Marktregulierung hat konkrete Akteure, die ihre Augen und Ohren einsetzen. Das tut auch Apple, das wohl im Moment erfolgreichste Unternehmen der Welt, genauso wie der Backshop an der Ecke. Apple weiss, dass es einen gewissen Markenbonus hat. Deshalb kann es etwas teurer anbieten als andere, aber auch nicht sehr viel teurer. In den meisten Branchen gibt es tatsächlich marktwirtschaftliche Strukturen, die eine völlig unangemessene Preisbildung wie etwa in einem Monopol verhindern.
Dass Apple dann seine Gewinne in den Ländern versteuert, in denen es wenig Steuern zahlen muss, ist das dem Unternehmen vorzuwerfen oder den Staaten, die die Unternehmen damit intensiv locken und bei dem Unternehmen antichambrieren, um den Standort zu bekommen. Der Kapitalismus ist komplizierter als oft dargestellt.
Das ökonomische Prinzip selbst (Mit möglichst geringem Aufwand einen bestimmten Ertrag erzielen oder mit gegebenem Aufwand möglichst viel herzustellen) ist der Umweltschonung durchaus zuträglich. Es spricht lediglich gegen Verschwendung und das haben unsere Welt und Umwelt heute bitter nötig. Selbst die - so konstatiert heute sogar Sarah Wagenknecht - aus Gründen mangelnder unternehmerischer Freiheit gescheiterte sozialistische Planwirtschaft war vom ökonomischen Prinzip bestimmt.
Wesentlich ist allerdings, dass die Kosten von Vorgehen transparent werden und nicht auf irgendjemand anderes, die Umwelt oder spätere Generationen verschoben werden (sog. externe Kosten). Leider ist diese Gepflogenheit sehr üblich, auch bei öffentlichen Projekten.
Profit is the cost if living, so sagte es der Managementexperte Peter Drucker. Gewinn ist nicht das Ziel, sondern ein Mittel, um Investitionen tätigen zu können.
Aus der so genannten Gewinnmaximierung wird oft eine Art Teufel gemacht wird, der per se böse ist. Wenn man eine solche Instanz schafft, dann hat man einen festen Ankerpunkt, den man bekämpfen kann, egal um wieviel differenzierter und systemischer die Wirklichkeit ist. Also ich plädiere für einen etwas differenzierteren Blick auf Wirtschaft. Weiterentwicklungen der Ökonomie sind durchaus denkbar, etwa in Form von gemeinwohlökonomischen Ansätzen und Grundeinkommen. Näheres in „Systemische Wirtschaftsanalyse“ (Mohr,G., 2015).